Ziele und Prinzipien

Alle Mitglieder des Vereins Deutscher Studenten zu Bonn verpflichten sich gemeinsamen Zielen und Prinzipien.

Ziele:

Von jedem VDSter wird sein Einsatz gefordert für:

– die demokratische Grundordnung

– Recht und Freiheit in allen Bereichen des staatlichen, politischen und gesellschaftlichen Lebens unseres Volkes

– eine gerechte und um Ausgleich bemühte soziale Ordnung

– die Erhaltung einer lebenswerten Umwelt und die Pflege der deutschen Sprache und Kultur

– ein politisch und wirtschaftlich geeintes, freiheitlich-demokratisches Europa gleichberechtigter Völker

– die unveräußerlichen und unverletzlichen Menschenrechte sowie die Rechte ethnischer Minderheiten in ihrer angestammten Heimat auf ihre eigenständige Sprache und Kultur

Wie sich dieser Einsatz konkret äußert, entscheidet jeder Bundesbruder für sich selbst. Wer jedoch diese Ziele oder Teilaspekte davon ablehnt, kann kein VDSter sein.

 

Prinzipien

Der VDSt als Verbindung hat eine Reihe von Prinzipien, die ihn von anderen Verbindungen unterscheiden.
Manche Prinzipien teilen wir mit anderen Verbindungsformen, andere nicht. Die Gesamtheit der Prinzipien macht den VDSt einzigartig zwischen den vielen anderen Formen von Studenten- und Studentinnenverbindungen.

1. Politisches Prinzip

Wir VDSter haben uns seit unserer Gründung der politischen Diskussion verschrieben. Wir erwarten von unseren Mitgliedern Interesse und Teilnahme am politischen Geschehen unseres Landes (mindestens durch Teilnahme an öffentlichen Wahlen und Verfolgung der Tagespolitik). Dabei sind wir unbedingt parteipolitisch ungebunden. Ob jemand in seiner Freizeit in einer Partei oder Jugendorganisation aktiv ist, ist für uns als VDSt vollkommen unerheblich.

2.Toleranzprinzip

Jeder VDSter verschreibt sich unbedingter Toleranz gegenüber seinen Mitmenschen.

Das Toleranzprinzip schließt jedoch die Toleranz gegenüber Extremismus jeglicher Art (politischer Extremismus jeder Richtung, religiöser Extremismus, etc.) aus.

3. Conventsprinzip

Demokratie ist uns sehr wichtig. Kein einzelnes Mitglied kann alleine im Namen des Bundes handeln, ohne nicht die nötige Mehrheit seiner Bundesbrüder dafür zu haben. Das schließt auch unseren Vorstand ein, welcher deshalb nur verwaltende Funktion hat. Über alle wichtigen Entscheidungen, die unsere Verbindung betreffen, stimmen wir als Mitglieder im Rahmen eines Convents (lat. Zusammenkunft) ab. In der Regel findet dieser einmal im Monat statt.

4. Schwarzes Prinzip

Eine Reihe von Verbindungsformen (z.B. Corps, Landmannschaften, Burschenschaften) tragen als Erkennungsmerkmal Band und Mütze. Wir im VDSt tun das nicht. Wir möchten bewusst nicht den Eindruck entstehen lassen, anders zu sein als der Rest der Studentenschaft. Da das Tragen von Band und Mütze dazu führen kann, dass sich Außenstehende ausgegrenzt fühlen, tun wir dies nicht.

„Schwarz“ heißt das Prinzip übrigens, weil bei unserer Gründung (1881) viele Studenten in dunklen Anzügen die Vorlesungen besuchten. Da VDSter darauf keine bunten Bänder trugen, wird dies „Schwarzes Prinzip“ genannt. Ein weiterer Grund keine Bänder zu tragen ist, dass zu unserer Gründungszeit viele VDSter parallel noch in anderen (farbentragenden) Verbindungen aktiv waren.

5. Verbandsprinzip

In vielen Deutschen Hochschulstädten gibt es einen Verein Deutscher Studenten. Alle diese Vereine gehören dem Verband der Vereine Deutscher Studenten (=VVDSt) an. Dieser wird, nach seinem Gründungsort, dem Kyffhäuserberg im Harz, auch Kyffhäuser-Verband genannt. Wir besuchen regelmäßig die VDSt-Bünde in anderen Deutschen Hochschulstädten. Daneben finden regelmäßig Tagungen des VVDSt statt, die einen Blick über den Tellerrand hinaus möglich machen.

6. Lebensbundprinzip

Die Mitgliedschaft im VDSt endet nicht mit dem Abschluss des Studiums. Die Freundschaft, die sich im Laufe des Studiums gebildet hat, bleibt ein Leben lang bestehen. Nach Ende des Studiums wird aus jedem Aktiven VDSter ein Alter Herr. Wir halten Kontakt untereinander und treffen uns mindestens einmal jährlich zum Stiftungsfest unseres Bundes. Daneben tauschen wir uns auf regelmäßigen Stammtischen und unseren Veranstaltungen untereinander aus. In der Regel bleibt die Mitgliedschaft im VDSt das ganze Leben über bestehen.

7. Männerbundsprinzip

Der VDSt nimmt ausschließlich Männer in seine Reihen auf. Das wird häufig als veraltet und sexistisch wahrgenommen,  da es aus der Gründungszeit des VDSt stammt, als sowieso alle Studierten männlich waren. Es ist aber auf keinen Fall so zu verstehen, dass Frauen ausgegrenzt werden sollen. Freundinnen, Kommilitoninnen, Partnerinnen oder Bekannte unserer Bundesbrüder sind jederzeit bei uns willkommen und nehmen häufig an unseren Veranstaltungen, Vorträgen und Diskussionsrunden teil. Frauen sollen nicht ausgeschlossen werden, das Männerbundsprinzip bezieht sich lediglich auf die Mitgliedschaft in der Verbindung.

8. Singularitätsprinzip

Dieses Prinzip ist wieder mit unserer Verbandsstruktur verknüpft und bedeutet, dass an jeder Hochschule nur ein einziger VDSt existiert und nicht mehrere parallel. Dies unterscheidet uns von vielen anderen Verbindungsformen. Die Vereine Deutscher Studenten wurden mit dem Ziel gegründet, eine Diskussionsplattform für die Allgemeinheit der Studenten am Hochschulstandort zu sein.